von Ursula Dahm
Als ich mich 1985 auf die Suche nach meinem ersten eigenen Pferd machte, war klar, dass ich eine Haftpflichtversicherung für es brauchte.
Ich entdeckte, dass es für mich drei Möglichkeiten gab, eine vergünstigte Versicherung abzuschließen: durch die Mitgliedschaft im IPZV (ich suchte ja nach einen Islandpferd), der VFD oder dem ETCD. Also schaute ich bei diesen drei Vereinen genauer, wofür sie standen und welcher für mich am besten passte. Nun, beim IPZV ging es vor allem um Zucht und Turniere auf der Ovalbahn – ich wollte einen Wallach und solche Turniere lockten mich nicht. Die VFD war sehr aktiv, wenn es darum ging, Reitverbote zu verhindern, bot aber zumindest in meiner Gegend wenige Veranstaltungen und damals auch noch keine keine Ausbildung an.
Der ETCD dagegen hatte zwei Schwerpunkte: die Ausbildung für das Aus- und Wanderreiten und mit den Trekkingritten nach TPO (Trekkingprüfungsordnung) eine Art von Wettbewerben, die mich lockten. Also wurde ich direkt nach dem Kauf meines Pferdes Soti im Oktober 1985 Mitglied im ETCD.
Schon bald startete ich mit Soti bei den ersten Trekkingritten der Kategorie A, d. h. es gab eine Orientierungsstrecke mit 30 – 35 km Länge, Theoriefragen und einen Gehorsamsparcour (heute würde man vermutlich „eine Trailprüfung“ sagen). Ritte der Kategorien B und C mit längeren Strecken und einer zusätzlichen Geländeprüfung mit Sprüngen wurden nur sehr selten ausgeschrieben, da die meisten keine Möglichkeit für die Geländestrecke hatten. C-Ritte gab es – zumindest in meiner Zeit – nur einmal im Jahr als Deutsche Meisterschaft (auch daran haben Soti und ich zweimal teilgenommen). Später kamen dann noch E-Ritte für Einsteiger und der „Kiddi-Trek“ für Kinder dazu, bei denen die Pferde auch von mitlaufenden Erwachsenen geführt werden konnten.
Mit den Jahren wurden dann das Interesse und damit die Teilnehmerzahl an den Trekkingritten geringer – mehr gefragt waren nun geführte Wander- und Sternritte.
Bei der Ausbildung gab es zunächst Trekkingreiter (Ziel: Selbstständiges Reiten im Gelände, in der Gruppe oder auch alleine, auch in unbekanntem Gelände), Trekkingführer (Ziel: Ausarbeitung von Tages- und Mehrtagestouren, Führen von Reitergruppen) und den Trekkingausbilder (Ziel: Ausbildung von Pferden und Reitern). Später wurde auch hier das Angebot erweitert und der Trekkingeinsteiger (Ziel: alleine Ausreiten in bekanntem Gelände, Mitreiten in geführten Gruppen auch in fremdem Gelände) und – wenn ich mich richtig erinnere – das kleine und das große Hufeisen als Motivationsabzeichen für Kinder kamen dazu.