ist ein Buch, das in Zeiten, in denen der Reitsport zunehmend kritisch beäugt wird, unbedingt seine Berechtigung hat: „Reiten wie es Pferde lieben“ beschreibt keine neue Methode, sondern zeigt anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse gepaart mit fundierten Erfahrungen der beiden Autorinnen, wie durch Förderung sowohl der mentalen als auch körperlichen Gesundheit der Pferde das Reiten so gestaltet werden kann, dass die Vierbeiner sich tatsächlich darauf freuen. Neben einem Abriss zur grundsätzlichen Frage, ob Pferde überhaupt das Reiten lieben können, wird auf die Faktoren „Reiter“ und „Trainingsphysiologie“ dezidiert eingegangen sowie weitere Einflussfaktoren wie Pferdezucht, -haltung und Management beleuchtet.
Ein längeres Kapitel beschäftigt sich mit dem Status quo zum Thema Kopf-Hals-Position und Gymnastizierung zwischen Gesundheit, Kontrolle und Erfolg, um nach dem Zwischenfazit - Grundausbildung zur Losgelassenheit ist ein absolutes Muss - überzuleiten, was denn gutes Reiten überhaupt heißt. Das wird ausführlich und gut verständlich dargelegt; weitere Ausführungen zu reiterlichen Fähigkeiten fügen sich zu folgender Erkenntnis zusammen: In der Differenz zwischen Wissen und Tun liegen Leid und Glück.
Dieses Buch ist eine klare Leseempfehlung für jeden Menschen, der zum Wohle der Pferde seine Einstellung zum Pferd reflektieren sowie sein eigenes Tun selbstkritisch hinterfragen will, um in der Pferdewelt echtes Hinschauen und Veränderung pro Pferd zu bewirken.
Buch von Katharina Möller-Weingand und Claudia Weingand, ISBN 978-3-275-02320-2, Müller-Rüschlikon-Verlag